Eine Theorie der Welt
Sehen wir zum allerersten Mal einen Elefanten und dieser Elefant ist weiß, dann gehen wir davon ein aus dass alle Elefanten weiß sind. Wir haben vom Einzelnen auf das Allgemeine geschlossen. In der Philosophie spricht man vom Induktionsschluss. David Hume hat dargelegt dass dieser Schluss logisch nicht gültig ist und hat damit das Induktionsproblem in die Welt gebracht. Wenn wir einen Elefanten gesehen haben der weiß ist können wir nicht sicher sein dass alle Elefanten weiß sind. Selbst wen wir 100, 1000 oder 1 Millionen Elefanten gesehen haben die weiß sind könnte es immer noch andersfarbige Elefanten geben. Aus diesem Grunde ist es nicht erlaubt von einem einzelnen Ereignis auf Alle zu schließen. Immanuel Kant hat versucht dieses Problem zu lösen indem er die Ergebnisse der induktiven Schlüssel aus der Welt in den Menschen verlegt hat. Aber dies war letztendlich auch keine Lösung.
Kommen wir zurück zu unserem Elefanten. Wenn wir das erste Mal einen Elefanten sehen erstellen wir ein Muster von einem Elefanten. Mit diesem Muster ist es uns überhaupt möglich Elefanten zu erkennen, bzw. den gesehenen Elefanten wiederzuerkennen. Das Muster bedeutet aber, dass wir davon ausgehen, dass alle Elefanten weiß sind. Sollten wir einen Elefanten sehen der nicht weiß ist müssen wir unser Muster anpassen. Erkenntnis ist ein dynamischer Prozess.
Der Induktionsschluss ist nicht nur möglich, sondern notwendig. Ohne Induktionsschluss gibt es keine Erkenntnis. Was aber der Einwand von Hume zeigt: unsere Erkenntnis ist nicht absolut. Wir können uns irren damit, dass alle Elefanten weiß sind. Einige unserer Allsätze können falsch sein. Wir müssen mit dem Wissen leben dass unser Wissen anzweifelbar ist.
Was passiert, wenn wir von einem Elefanten auf alle schließen? Wir füllen eine Lücke. Wir haben keine Ahnung von allen Elefanten, wir kennen aber einen Elefant. Unsere Unwissenheit über alle Elefanten räumen wir mit einem Elefanten aus. Dieses Vorgehen versuchen wir überall zu praktizieren. Wir versuchen unser Unwissen, unsere Lücken, mit unseren Erfahrungen auszufüllen.
Der Elefant ist weiß. Alle Elefanten sind weiß. Elefanten sind Tiere. Alle Tiere sind weiß. Unser Bestreben ist es möglichst viele Lücken auszufüllen. Die Katze ist schwarz. Alle Katzen sind schwarz. Katzen sind Tiere. Alle Tiere sind schwarz. Bzw alle Tiere sind weiß oder schwarz. Wir bauen eine Theorie über die Welt auf und sind ständig dabei diese Theorie an unsere neuen Erfahrungen anzupassen.
Wenn wir erwachsen sind haben wir vergessen, wie wir die Sprache gelernt haben. Unsere Muttersprache ist und so selbstverständlich, als hätten wir sie mit der Muttermilch eingesogen. In Wirklichkeit haben wir die Sprache in einem langen Prozess gelernt. Und wie wir uns unsere Sprache angeeignet haben, haben wir uns eine Theorie von der Welt erstellt. Diese Weltsicht kommt uns als Erwachsener wie selbstverständlich und gottgegeben vor. Dabei entstand sie in einem langem Entwicklungsprozess.
Wenn wir erwachsen sind haben wir vergessen, wie wir die Sprache gelernt haben. Unsere Muttersprache ist und so selbstverständlich, als hätten wir sie mit der Muttermilch eingesogen. In Wirklichkeit haben wir die Sprache in einem langen Prozess gelernt. Und wie wir uns unsere Sprache angeeignet haben, haben wir uns eine Theorie von der Welt erstellt. Diese Weltsicht kommt uns als Erwachsener wie selbstverständlich und gottgegeben vor. Dabei entstand sie in einem langem Entwicklungsprozess.
Erkenntnis ist ein dynamischer Prozess.
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